Aktuelles

Zeitungsbericht Jahreshauptversammlung 2022

 

Wanderfreunde gehen schweren Zeiten entgegen

 

Hirschau. (u) Die Hirschauer Wanderfreunde gehen – im wahrsten Sinne des Wortes – schweren Zeiten entgegen. Bei der Jahresversammlung machte der wiedergewählte Vorstand Christian Renner kein Hehl aus den Problemen.

Dass die aktuellen Schwierigkeiten keine spezifischen des Hirschauer Vereins sind, beweist ein Blick auf die Zahlen im Bezirksverband des Deutschen Volkssportverbandes (DVV). Gab es in der Oberpfalz zu Spitzenzeiten 136 Wandervereine, so sind es derzeit gerade noch 29. Einer davon sind die Hirschauer Wanderfreunde. Der Verein, so Renner, zähle noch 97 Mitglieder. Seit der letzten Jahreshauptversammlung seien zwölf Mitglieder verstorben, fünf aus- und drei getreten. Renner musste einräumen, dass das Vereinsleben durch die Corona-Pandemie fast zum Erliegen gekommen ist. Das sei deshalb besonders schmerzlich, weil man das 50-jährige Bestehen bislang nicht feiern konnte. Da der Verein am 11. Januar 1971 gegründet wurde, wäre es eigentlich letztes Jahr fällig gewesen. Das Jubiläum sei ebenso ausgefallen wie die Volkswandertage 2020, 2021 und 2022. Grundsätzlich warf Renner die Frage auf, ob man künftig überhaupt noch in der Lage sei, den „Hirschauer Volkswandertag“ abzuhalten. Die bisherigen 48 Wandertage hätten gezeigt, dass man für die Organisation der zweitägigen Großveranstaltung ca. 40 Helfer und Helferinnen benötige. Diese zu finden sei angesichts der Altersstruktur des Vereins immer schwieriger. Die letzten Veranstaltungen, die man abhalten konnte, seien die Jahreshauptversammlung und der Faschingsabend 2020 gewesen. Nach langer Pause habe man heuer am 18. Juni zu einer Wanderung von der Fensterbachquelle zur Buchberghütte eingeladen. Da man nicht wisse, wie der Internationale Volkssportverband (IVV) weiter plane, wolle man die Vereinssatzung ändern. In der bisherigen seien in Paragraph 1 das Abhalten mindestens einer internationalen Veranstaltung, der Besuch andernorts durchgeführter Veranstaltungen und die Mitgliedschaft im DVV bzw. IVV als Vereinszwecke verankert. Diese Ziele können man nicht mehr gewährleisten. Die neue Satzung sehe als Vereinszwecke das Kennenlernen der heimischen Landschaft und Kultur durch Wandern, die Förderung der Erhaltung der Gesundheit und die Pflege sozialer Kontakte in der Gemeinschaft vor. Dieser Passus wurde ebenso einstimmig beschlossen wie die Reduktion der Zahl der Vorstandschaftsmitglieder von bisher 13 auf fünf. Ebenso einstimmig folgten die Mitglieder Renners Vorschlag, die Amtsperiode der neuen Vorstandschaft bis 2025 zu verlängern. Unter der Leitung von Karl-Heinz Schwandner und Heidi Flierl wurde nach der Entlastung der Vorstandschaft das neue Gremium gewählt. Jeweils einstimmige Vertrauensbeweise gab es für 1. Vorstand Christian Renner, 2. Vorstand Dominik Pentner (neu im Amt), Schatzmeisterin Carmen Renner, Schriftführerin Christa Kindzorra (neu im Amt) und Wanderwart Manfred Kindzorra. Mit dem Amt des Kassenprüfers wurden Gertrud Langhammer und Willi Gevatter betraut. Herzliche Dankesworte richtete Vorstand Renner an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Christa Gebhardt (31 Jahre Schriftführerin), Willi Gevatter (33 Jahre, 2. Schriftführer), Josef Birner (22 Jahre Beisitzer), Erwin Zach (11 Jahre 2. Kassier) und Franz Baier (7 Jahre Beisitzer). Auf sie sei immer Verlass gewesen. Als Dankeschön gab es jeweils einen Geschenkkorb. Einen solchen und eine Urkunde gab es für alle Mitglieder, die dem Verein seit 50 Jahren die Treue halten. Für 40-, 25- und 10-jährige Mitgliedschaft gab es eine Urkunde und Anstecknadel.

 

Geehrt wurden für 50 Jahre: Christa Gebhardt, Heidi Flierl, Angelika Schlaffer, Getrud Langhammer, Jutta Wächter, Rudolf Meyer, Alfons Pfab, Ehrenvorsitzender Felix Fischer, Heribert Fleischmann, Gerhardt Siegert, Karl-Heinz Gebhardt, Karl-Heinz Schwandner, Georg Kasperek, Werner Klier, Wolfgang Giesa und Heinrich Baier. Für 40 Jahre: Margarete Niebler, Rita Dorfner und Siegfried Dehn. Für 25 Jahre: Mathilde Bauer, Helga Luber, Teresa Alonso Perez, Hans Bauer, Dominik Heiß, Manfred Luber und Hans Flierl. Für 10 Jahre: Gerhard Grosser, Johannes Dobmeyer und Alfred Pechtl.

 

Bild 1:

 

 

 

Einstimmige Mitgliedervoten gab es für sämtliche Vorstandsmitglieder der Hirschauer Wanderfreunde. V. l.: Schriftführerin Christa Kindzorra, Wanderwart Manfred Kindzorra, 2. Vorsitzender Dominik Pentner und 1. Vorsitzender Christian Renner.

 

Bild 2:

 

Für ihr langjähriges Engagement in der Vorstandschaft wurde den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern mit Geschenkkörben gedankt. V. l.: 2. Vorsitzender Dominik Pentner, Franz Bauer (7 J.), Josef Birner (22 J.), Christa Gebhardt (31 J.), Willi Gevatter (33 J.) und 1. Vorsitzender Christian Renner.

Bild 3:

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Wanderverein-Jahreshauptversammlung war die Ehrung langjähriger Mitglieder. V. l.: Vorsitzender Christian Renner, Karl-Heinz Gebhrdt (50 J.), Karl-Heinz Schwandner (50 J.), Christa Gebhardt (50 J.), Mathilde Bauer (25 J.), Hans Bauer (25 J.), Heidi Flierl (50 J.), Alfons Pfab (50 J.), Gertrud Langhammer (50 J.), Heribert Fleischmann (50 J.), Werner Klier (50 J.), Gerhard Grosser (10 J.), Ehrenvors. Felix Fischer (50 J.) und 2. Vorsitzender Dominik Pentner.


50 Jahre

Wanderfreunde Hirschau e.V.


 

Das Wandern ist der Hirschauer Lust

Hirschau. (u) Am 11. Januar 1971 schlug in der Schloss-Gaststätte die Geburtsstunde des Wandervereins. Das Coronavirus Covid 19 ist schuld daran, dass die Hirschauer Wanderfreunde ihr 50-jähriges Bestehen (noch) nicht gebührend feiern können.

In der zweiten Hälfte der 1960-er Jahre entstand in Deutschland eine wahre Volksbewegung. So genannte Volkswanderungen wurden immer öfter in immer mehr Orten abgehalten. Daran nahmen auch einige Hirschauer teil. Sie fassten schließlich den Entschluss, in Hirschau einen Wanderverein zu gründen.

Am 11. Januar 1971 machten 27 Gründungsmitgliedern mit dem Vorhaben Ernst. Sie nahmen sich vor, „den Volkssport Wandern zu fördern und zu pflegen“. Als Geburtshelfer fungierte Alfons Lehmeier, der Vorsitzende der Wandersparte des SV Freudenberg. Unter seiner Regie wurden Hans Gres zum ersten Vorsitzenden und Hans Niebler zu seinem Stellvertreter gewählt. Von welchem Elan die Gründer beseelt waren, ist unschwer an der Tatsache zu erkennen, dass man sich schon im Gründungsjahr das Abhalten der ersten Großveranstaltung zutraute. Man lud am 10./11. Juli zum „1. Internationalen Volksmarsch“ ein. Den Wanderlustigen bot man Strecken über 12 und 24 Kilometer an. Das Interesse übertraf selbst die kühnsten Erwartungen. Über 2 000 Wanderlustige machten sich vom Startplatz am Fuße des Kalvarienberges auf die Strecken durch Wald und Flur. In den Folgejahren erfreuten sich die Hirschauer Volkswandertage immer größerer Beliebtheit. Die Teilnehmerzahl wuchs auf bis zu 4 000 an. In den letzten Jahren hat sich die Teilnehmerzahl bei ca. 800 eingependelt. Seit der Gründung wurden 49 Internationale Sommerwanderungen durchgeführt, außerdem am 21. Januar 1973 ein Internationaler Winterwandertag über 10 Kilometer. Gewechselt wurde immer wieder das Start- und Zielgelände. Als solches dienten der Schlossgarten, das Mühlweiherareal, der Monte Kaolino, der WE-Fußballplatz, der WE-Trainingsplatz am Lindenranken, das Sportgelände der DJK Ehenfeld/Massenricht, das ehemalige Gebr. Dorfner-Stadion und der TuS-Sportpark. Seit 2007 erfüllt diese Funktion das Bauhofgelände der Stadt samt seiner Fahrzeughalle an der Wolfgang-Droßbach-Straße. Der Pflege des Volkssports Wandern wurde man all die Jahre durch die Teilnahme an auswärtigen Wandertagen gerecht. Zudem betreut der Verein die von ihm aufgestellten Wandertafeln mit den von Hirschau ausgehenden Wanderwegen. Seit Jahren kümmert sich der Streckenwart des Wandervereins Manfred Kindzorra in seiner Funktion als Wanderbeauftragter der Stadt um die Beschilderung der Routen und arbeitet neue Tourenvorschläge aus.

Zum Abhalten der Volkswandergage wird eine Unmenge an Utensilien benötigt. Man braucht Material zum Markieren der Strecken, Stromaggregate, Öfen, Kühlschränke, ein Zelt usw.. Diese Dinge wurden sukzessive angeschafft. Dem Verein war es ein Anliegen, alles in einem Gerätehaus unterzubringen. Zu diesem Zweck pachtete man ein Grundstück bei der Hummelmühle an. Das Landratsamt genehmigte den Bauantrag am 30. Mai 1980. Guten Mutes begann man im September mit dem Bau. Dies änderte sich schlagartig, als man Ende Oktober durch das Landratsamt aufgefordert wurde, den Bau wegen der Gefährdung der Ehenfelder Wasserversorgung einzustellen. Da man mit den Ehenfeldern in guter Nachbarschaft leben wollte, entsprach man der Aufforderung ohne Gang vor das Verwaltungsgericht. Das Problem der Geräteunterbringung blieb, bis die Stadt 1992 ein Grundstück an der Sudetenstraße anbot und ein Erbpachtvertrag geschlossen wurde. Der Spatenstich erfolgte am 15. Mai 1992. Unter Führung von Felix Fischer und Hans Niebler leistete eine große Helferschar 4 630 Arbeitsstunden, bis das Gebäude samt Aufenthaltsraum am 5. November 1994 eingeweiht wurde. 2019 erhielt das Heim einen neuen Anstrich.

An der Vereinsspitze war während der 50 Jahre Kontinuität angesagt. Der Gründungsvorsitzende Hans Gres übergab sein Amt 1977 an seinen Stellvertreter Hans Niebler. Nach ihm führte von 1986 bis Anfang 2019 Felix Fischer den Verein. Dieser würdigte dessen herausragende Verdienste im Juni 2019 mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Seit Januar 2019 steht Christian Renner an der Vereinsspitze.

Vorbildlicher Kameradschaftsgeist zeichnet die Hirschauer Wanderfreunde bis heute aus. Die Nagelprobe darauf wird alle Jahre beim Hirschauer Volkswandertag gemacht. Dann sind ca. 50 Vereinsmitglieder im Einsatz. Die Zahl der Wanderer ist seit geraumer Zeit rückläufig, die Blütezeit der Volkswandertage vorbei. Immer öfter müssen die Hirschauer feststellen, dass so mancher Wandertag, den man regelmäßig besucht hat, nicht mehr stattfindet, weil sich der veranstaltende Verein aufgelöst hat. Gab es in der Oberpfalz 1970 noch 130 Wandervereine, sind es aktuell nicht einmal mehr 50.

Umso stolzer kann man auf das eigene, pulsierende Vereinsleben sein. Zum harmonischen Klima tragen gesellige Veranstaltungen wie Schlachtschüsselessen, Ausbuttern, Faschings- bzw. Adventfeier, der Karfreitags-Frühschoppen sowie die Monatsversammlungen bei.

Ob, wann und wie das 50-jährige Jubiläum dieses Jahr oder erst 2022 gefeiert werden kann, steht nach Aussage von Vorstand Christian Renner noch in den Sternen. Geplant wäre, dass die Route des Jubiläums-Wandertags wie schon 2006, 2011 und 2017 über das Plateau des Monte Kaolino führt. Offen bleibt auch der Termin für das Jubiläums-Gartenfest, das auf dem Areal beim Gerätehaus in der Sudetenstraße gefeiert werden soll.

 

 

 

 

 

Ein Foto mit Seltenheitswert - aufgenommen bei der Feier des 10-jährigen Bestehens des Wandervereins im Monte-Café.

Auf ihm sind die drei Vorsitzenden zu sehen, die seit der Gründung bis 2019 an der Spitze des Wandervereins gestanden haben bzw. stehen: Hans Gres (1971 bis 1977, kniend 2.v.r.), Hans Niebler (1977 bis 1985, kniend 3.v.l.) und Felix Fischer (1986 bis 2019, stehend l.).

Nicht im Bild der aktuelle Vorsitzende Christian Renner.

 

 


 

 

 

Seit der Gründung im Jahr 1971 luden die Wanderfreunde Hirschau jeweils im Sommer zu 49 Internationalen Volkswandertagen ein, lediglich einmal – am 21. Januar 1973 – zu einem Winterwandertag.

Im Bild am Start- und Zielpunkt Kalvarienberg

v. l.: Sparkassendirektor Franz Oetzinger mit Ehefrau Hildegund, Bürgermeister und Schirmherr Willi Bösl und Wandervereinsvorstand Hans Gres.

 

 

 

Von 1986 bis 2019 stand Felix Fischer (Mitte) als 1. Vorsitzender an der Spitze des Wandervereins.

Für seine herausragenden Verdienste wurde er am 16. Juni 2019 anlässlich der Siegerehrung beim 49. Hirschauer Volkswandertag zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Sein Nachfolger Christian Renner (l.) überreichte ihm die Urkunde. Erster Gratulant war Bürgermeister Hermann Falk (r.), der ebenfalls Fischers Verdienste würdigte.

 

 

 

 

 

 

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums soll die Wanderstrecke

des Volkswandertages wie schon 2006, 2011 und 2017

über das Plateau des Monte Kaolino führen.

Die Idee dazu hatte damals Josef Birner (stehend 2. v. l.),

vor ihm der heutige Ehrenvorsitzende Felix Fischer.